Gespräche und Interviews in Wort, Bild und Ton
In den frühen 90er Jahren des 20. Jahrhunderts führte OUTPUT, die damals älteste und renommierteste EDV-Zeitschrift im deutschsprachigen Raum, eine Reihe von Interviews mit Computer-Pionieren durch. Aus dem OUTPUT entwickelte sich 1993 das TELEMATIK Spektrum, wo die erste weltberühmte Persönlichkeit Niklaus Wirth für ein Interview gewonnen wurde. Dieser Blog-Artikel soll signifikante Interviews mit Ed Yourdon, Carl August Zehnder, Anthony I. Wasserman, Konrad Zuse, Frederik P. Brooks, Nadia Magnenat Thalmann und Niklaus Wirth wiedergeben.
Case, Object-oriented Analysis and Reuseability
Edward Yourdon is one of the most famous rnethodologist and author of over 25 books. He was born in Florida, USA. He studied mathernatics at MIT and begun working at Digital Equipment Company. Now he lives in New York City for about 20 years. He has three children. Until 1986, he had a training and consulting company with offices in London and all over the United States. One reason his methodologies are fairly well known is that he trained about 250000 people all around the world published about 50 text books and different aspects of software systems engineering. But he sold that company some years ago and now he is working as an independent consultant, still running text books, developing methodologies. But he has his office at home, which he likes to call an electronic cottage, with local area networks and computers everywhere. Please visit his homepage for the newest Information.
Wege der Informatikausbildung
Professor Dr. Carl August Zehnder ist ursprünglich Mathematiker, hat aber seit über 20 Jahren (Stand: 1991) einen Lehrstuhl für Informatik an der ETH Zürich. Er ist ein namhafter Pionier der Schweizer Informatikszene und Autor von einigen Publikationen und Lehrbüchern über Datenbanken und Informatik-Projektführung. Von 1987 bis 1990 war er vollamtliches Mitglied der Schulleitung der ETH Zürich. Jetzt ist er zurück in der Informatik und hat eben eine neue Vorlesung gehalten: «Gestaltung grosser Informationssysteme». Er wirbt dabei für föderalistische Lösungen sowie allgemein für eine gesunde Entwicklung der Informatikausbildung in der Schweiz.
Software Engineering and Case Environments
In den 80er Jahren ist die Bedeutung der Case-Werkzeuge stark gewachsen. Case ist die Abkürzung für Computer aided software engineering. Unternehmungen, die sich mit Software-Entwicklung beschäftigten, mussten sich vorsichtigerweise auf Multiuser-Case-Umgebungen konzentrieren, die sich jederzeit bei neuen Hardware- und Software-Vorteilen anpassen lassen. Dr. Anthony Wasserman war einer der erfolgreichsten Case-Architekten und wurde in Genf über seine Sicht, Case zu gebrauchen, und über die Struktur von Software through Pictures (StP) befragt. Seine Meinung dürfte damals vielen Menschen geholfen haben, die richtige Wahl bei der Software-Entwicklung und -Anwendung zu treffen. 2010 wurde Prof. Dr. Wasserman Direktor der Open Source Initiative (OSI) und sorgte dafür, dass OSI eine mitgliederorientierte Organisation wurde anstatt nur eine Leadership-orientierte Gruppe blieb.
«Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen»
Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten «10 Jahre Abteilung für Informatik, ETH Zürich» wurde Prof. Konrad Zuse, Erbauer des ersten Computers, zu einem Vortrag eingeladen mit dem Thema: «Computerarchitektur aus damaliger und heutiger Sicht». Ein paar Tage zuvor wurde er bereits zum sechsten Mal, diesmal zum Ehrendoktor der ETH Zürich ernannt. Im folgenden Interview konnte ich nur sporadisch und dennoch mit Freude die Vielfalt seines Wissens erfragen. In seiner Autobiographie «Der Computer – Mein Lebenswerk» erzählt Professor Zuse selbst, wie er den Computer erfunden hat und zu welchen Ehrungen er dabei gekommen ist. Er verbrachte seinen Lebensabend unter anderem mit der Malerei.
A Humanistic Computer Pioneer
Professor Frederick Phillips Brooks wurde im November 1991 die Ehrendoktorwürde der ETH Zürich verliehen. Er erhielt diese Auszeichnung in Anerkennung seiner grundlegenden Beiträge zur Softwaretechnik und Rechnerarchitektur, insbesondere der Realisierung der ersten Familie von programmkompatiblen Rechenmaschinen. Prof. Brooks wurde 1931 in Durham, North Carolina, in den USA geboren. Er studierte zuerst Physik an der Duke University und doktorierte anschliessend im Jahre 1956 an der Harward University in Angewandter Mathematik und Computerwissenschaften. Von 1957 bis 1964 arbeitete Professor Brooks bei der IBM. Er war der Projektleiter (der «Soft- und Hardwarevater ») des sehr bekannten und erfolgreichen Systems 360. Seit 1964 ist er Professor an der University of North Carolina, Chapel Hill. Er gründete dort das «Department of Computer Science», Prof. Brooks ist ein Computerpioneer: Grundlegende Ideen im Bereich der Computerarchirekturen, des Software-Engineering und der interaktiven Computergraphik stammen von ihm. Sein bekanntes Buch über Software-Engineering «The Mythical Man-Month» ist seit 20 Jahren ein Bestseller. (Von Prof Dr. W Gander, damals Vorsteher der Abteilung for Informatik III C, ETH Zürich)
Die hohe Kunst der Computeranimation
Bei der Computeranimation haben wir Schweizer die Nase vorn [Stand: 1992]. An der Universität Genf, genauer am MIRALab, forschte nämlich Frau Prof. Nadia Magnenat Thalmann damals auf dem Gebiet dreidimensionaler Kleidungsstücke für ihre synthetischen Schauspieler Marylin Monroe und Humphrey Bogart. Interessierte aus aller Welt, vorwiegend aus Amerika, besuchten in Genf Tutorials über Computeranimation, insbesondere zum Thema 3D-Kleider. Sie möchte [im Interview] ihre Leidenschaft vermitteln und dass die Schweiz weiterhin die Computeranimationsforschung behält.
Niklaus Wirth: Erfinder von Pascal, Modula und Oberon
Zu seinem 60. Geburtstag wurde zu Ehren von Professor Dr. Niklaus Wirth an der ETH Zürich eine internationale Konferenz über “Programming Languages and System Architectures” abgehalten. Im Springer Verlag sind dazu die Lecture Notes in Computer Science Nr. 782 erschienen. Persönlichkeiten wie E.W. Dijkstra, C.A.R. Hoare, B. Lampson und M. Reiser waren zugegen und würdigten – jeder auf seine Art – den Computerpionier. In der Folge konnte TELEMATIK Spektrum (TS) mit diesem originellen Mann und elffachen Buchautor ein Gespräch führen. Sie erfahren hierin, warum er nicht nur Vater von Computersprachen sondern auch europäischer Telematik-Pionier ist. Das Interview wurde vom damaligen Chefredaktor des TELEMATIK Spektrums, Louis A. Venetz, am 7. Juni 1994 geführt.
Erfinder von Pascal, Modula und Oberon ist auch Telematik-Pionier (Blog)
In Industrie und Forschung wollen viele kein «Papier» mehr!
Offene Client-Server-Architekturen, offene Netzwerke und skalierbare Technologien haben Unternehmen wie Hewlett-Packard in den 1990er Jahren zu erfolgreichem Wachstum verholfen. Nun galt es die Zukunft, das Informationszeitalter, in den Griff zu bekommen. Zu dieser Zeit waren drei Revolutionen auf drei Achsen im Gang, dessen Raum im Schnittpunkt «MCZ» genannt wurde: Measurement, Computing and Communication. Der Schnittpunktsraum hatte damals neue Märkte begünstigt.
Weitere Hinweise und Quellen
- Meilensteine der Rechentechnik – neue Bände (Herbert Bruderer ist ETH-Dozent i.R.)